825 Jahre Wernborn

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Wolfgang Merz

Unsere erste Jahreshauptversammlung nach der Vereinsgründung – eine Bilanz

Im Juni 2012 haben wir den Verein „825 Jahre Wernborn“ gegründet. Er ist aus einer Lenkungsgruppe gleichen Namens hervorgegangen. Diese Gruppe war eine lockere Zusammenkunft von ca. 30 Wernbornern, die von einem Ziel getrieben wurde: Die Vorbereitung und Durchführung des 825-jährigen Dorfjubiläums in 2016.

Nach jetzt über einem Jahr können wir eine erste Bilanz ziehen. Das wird auf Jahreshauptversammlungen üblicherweise stets gemacht. Auf jeder Hauptversammlung wird Erreichtes hervorgehoben und gebrachte Leistungen werden gelobt und geehrt.  Bis hierher haben das alle Jahreshauptversammlungen mehr oder weniger gemeinsam.

Das Loben und das Ehren sind immens wichtig, denn es gibt immer Leistungen und es gibt im Verein  immer Menschen, die das wirklich verdient haben.

Andererseits weiß jeder von uns: im Verlauf eines Vereinsjahres ist nicht nur Friede, Freude und Eierkuchen, läuft eben nicht alles nur rund und geschmiert. Ein kritischer Jahresrückblick darf sich auch damit befassen. Und er sollte sich auch mit dem „inneren Zustand“ eines Vereins beschäftigen, solchen Dingen wie „Zufriedenheit und Motivation der Mitglieder, Identifikation mit den Vereinszielen, Bekanntheitsgrad über den Verein hinaus etc.

Zunächst einmal ein paar Zahlen & Fakten. Das sind die Kennzahlen, die durchaus eine Aussagekraft über den Verein darstellen.

Wir haben uns schon vor der Vereinsgründung Ziele gesetzt und aufgeschrieben. Die sollen für uns Kompass und Navi sein auf dem Weg in das Jahr 2016. Zwischendurch, z.B. heute, ermöglichen solche Ziele das Controlling, ob alles läuft wie es soll. Wie sieht es mit den formulierten Zielen und deren Erreichung aus? Zeichnen sich schon gewünschte Veränderungen ab? Muss die Marschrichtung angepasst werden – und wie?

Zur Erinnerung, das sind unsere Ziele:
Wir wollen erreichen, dass
- in 2016 das 825jährige Jubiläum Wernborns gefeiert wird,
- die Dorfgeschichte weitergeschrieben und dokumentiert wird,
- die Dorfgemeinschaft gestärkt wird,
- alle Altersgruppen und Außenstehende integriert werden,
- das Programm sowohl historisch als auch zukunftsorientiert ist,
- Wernborner Vereine ihr Jahresprogramm unter dieses Motto stellen und
- alle Wernborner sich darauf freuen und das Vorhaben unterstützen.

Haben wir diese Ziele, bzw. Teile davon erreicht?

Da kann man kein Zwischenziel formulieren, das Jubilläumsjahr ist nach wie vor ungebrochen unser Ziel, dass aber erst in 2016 erreicht werden kann.

Daran arbeiten wir mit den beiden Büchern „Wernborner Hausgeschichten“ und „Wernborner Bilder & Geschichten“.  Hier könnten wir weiter sein, die Hausgeschichten entwickeln sich schleppend. Spätesten in 2014 müssen hier Wege gefunden werden, die Arbeit zu beschleunigen.  Dazu kann jede/r hier Anwesende auch seinen Teil dazu beitragen. Ein Konzept für das Buch „Wernborner Bilder & Geschichten“ ist entwickelt, Kapitel sind thematisch festgelegt, verantwortliche Autoren bestimmt. Vereinzelt wird schon am Thema gearbeitet, mehr kann man zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht erwarten.

Das ist ein ganz weiches und kaum messbares Ziel. Gerade bei der Arbeit an den Hausgeschichten und bei anderen „Kontaktgelegenheiten“  erfahren wir beides: von „das interessiert mich alles nicht“ bis „Es ist ganz toll, was hier in Wernborn alles gemacht wird.“ Hier muss man sagen, dass die Dorfverschönerungsarbeiten, die vom Obst- und Gartenbauverein“ vorangetrieben werden, eine äußerst positive Auswirkung auf die Dorfgemeinschaft haben. Sie bewirken, dass viele Wernborner stolz auf Ihr erblühendes Dorf sind.
Ein anderer Indikator für das Wachsen der Dorfgemeinschaft ist die Zusammenarbeit der Vereine, die ohne Einschränkung als gut und konstruktiv bezeichnet werden muss.

Dieses Ziel wird teilweise erreicht. Unser Verein profitiert stark von der Initiative, Tatkraft  und vom Ideenreichtum des „Mittelalters“ sprich der 35 – 55-jährigen. Er profitiert auch von einer sehr motivierten Altersklasse der über 70-jährigen. Der erfolgreiche „Erzählnachmittag“ der Wernborner Senioren  ist dafür ein beredtes Beispiel. Bei  Kindern und Jugendlichen wird es erwartungsgemäß schon schwieriger. Über das Thema „Musical“ lassen sich hier immerhin noch ca. 10 Jugendliche motivieren, beim Projektchor mitzumachen.
Außenstehende zu integrieren stellt in Wernborn nach meiner Einschätzung kein nennenswertes Problem dar. Möglicherweise kann man hier für das nächste Jahr einmal über eine Darstellung der verschiedenen in Wernborn zu findenden Kulturen nachdenken.

Dieses Ziel wird man auch erst im Jubiläumsjahr messen können. Aber eine erste Ideensammlung für ein Programm hat eine Vielzahl von Vorschlägen ergeben, die diesem Ziel sicherlich gerecht werden.

Erste Gespräche mit den Vereinen sind vielversprechend. Allgemein kann man eine Bereitschaft feststellen, an diesem Ziel mitzuarbeiten.

Das ist ein Ziel, das sich zu 100% wohl nicht erreichen lassen wird. Hier trifft das Wort zu „Der Weg ist das Ziel“. Letztlich dienen alle unsere Aktionen und Aktivitäten dazu, die Vorfreude auf das Jubiläumsjahr zu schüren. Das Problem wird eher sein, die großen Erwartungen später nicht zu enttäuschen.
Sind also unsere Ziele, bzw. Teilziele erreicht? Es spricht vieles dafür, dass wir uns auf einem guten Weg befinden.

Zum Schluss die Frage: „Wie steht es mit den weicheren Faktoren, die sich nicht so einfach in Zahlen lassen.  Wie ist der „gefühlte“ Zustand unseres Vereins?“

Das hier und heute „nur“ etwa 30 von 79 Mitgliedern anwesend sind, ist auf den ersten Blick enttäuschend. Auf den zweiten Blick sind das aber 38% aller Mitglieder und das wiederum ist im Vergleich zu anderen Vereinen eine recht gute Quote. Mehr Zuspruch und Interesse wäre wünschenswert ist aber realistischer Weise nicht zu erwarten.
Lasst mich einen Verein einmal mit einem Bild beschreiben.
Der Verein besteht aus lauter Holzklötzchen die mit weichen Gummibändern  miteinander verbunden sind. Die Holzklötzchen sind die Mitglieder. Die Holzklötzchen sind unten mal glatt, mal aufgeraut, mal richtig kantig.
Vorne zieht der Vorsitzende das erste Gummiband straff und ohne viel Widerstand rutschen die ersten Klötzchen -das ist der Vorstand - hinter ihm her. Mal verhakt sich das eine oder andere Mal ein bisschen, überwindet mit einem Ruck den Widerstand und schnellt vielleicht sogar am 1. Klötzchen vorbei, bevor es sich wieder einreiht. Danach kommen die anderen Klötzchen einer nach dem anderen und in dem Tempo, wie sich die Gummibänder nach und nach straffen. Manche rutschen schon vorwärts, bevor das Gummiband überhaupt ziehen muss, manche verhaken sich mit dem Untergrund, dass das Gummiband zu reißen droht. Dieses Verhaken kann viele Ursachen haben, angefangen von bloßem Desinteresse über „Ich habe jetzt gerade andere Sorgen“ bis hin zu verletzten Gefühlen wie „Auf mich hört ja doch keiner“. 
Die Kunst des 1. Klötzchens besteht darin, den Zug am Gummiband so zu dosieren, dass kein Klötzchen hängenbleibt oder ein Gummiband gar reißt. Im Idealfall rutscht die ganze Holzklötzchen-Karawane stetig und ruckfrei dahin, auch weil die meisten Klötzchen sich nicht nur ziehen lassen sondern jedes selber ein bisschen mitzieht.
Ich überlasse es jedem selbst zu entscheiden, ob unsere „Gummiband-Klötzchen-Karawane“ funktioniert und ob es sich gut anfühlt, in dem Zug mitzufahren. Wenn ja, dann ist alles gut.
Wenn nicht, dann ist die Lösung nicht, das Gummiband einfach reißen zu lassen, sondern vielmehr mal kräftig am Gummiband zu zuppeln, bis die Klötzchen vorne es merken, sich umdrehen und nachfragen, was denn da los ist. Wenn dann die Reibung behoben ist, kann die Karawane beruhigt weiterziehen.

 

 

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01.11.2013
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